- PHILOSOPHIE TO GO -
DIE TÄGLICHEN
“WORTE DER WEISHEIT”
Oft stand er unbeweglich von einem Sonnenaufgang zum anderen, ohne mit den Augen zu zwinkern.
Das wird von Sokrates berichtet. Vielleicht praktizierte er auf diese Weise eine Form der Meditation. Das Zitat lautet vollständig:
„Wir haben gehört, dass Sokrates neben anderen freiwilligen Kraftproben und Leibesübungen, um sich gegen Schicksalsschläge abzuhärten, auch die Gewohnheit hatte, Folgendes zu tun. Oft stand er, sagt man, den ganzen Tag und die ganze Nacht, von einem Sonnenaufgang zum anderen, ohne mit den Augen zu zwinkern, unbeweglich, die Füße auf demselben Fleck, das Antlitz und den Blick auf einen Fixpunkt gerichtet, in Nachdenken versunken, als wären sein Geist und seine Seele vom Körper getrennt.“
Mit dem Rückzug, dem Schritt-Anhalten, dem In-Sich-Gehen, dem Für-Sich-Sein, dem Sich-Besinnen beginnt die praktische Philosophie und mit ihr die Genesung der Seele. Wer sich keine Zeit nimmt, über sich und sein Leben nachzudenken, wird seine Mitte nicht finden.
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In der betrachtenden Versenkung werden Erkennender, Erkennen und Erkanntes eins.
So lässt sich der Sinn von folgendem Yogasutra des Patañjali zusammenfassen:
„Wenn die seelisch-geistigen Vorgänge zur Ruhe gekommen sind, wird der Geist (transparent) wie ein Kristall, (der die Beziehung von) Erkenner, Erkennen und Erkannten widerspiegelt. Diese Einheit und dieses Durchdringen wird samapatti (betrachtende Vereinigung) genannt.“
Die Sutras des Patañjali sind das grundlegende Werk für alle Richtungen des Yoga. Yoga selbst ist ein Teil der indischen Philosophie, dessen Ursprünge noch weit in die Zeit vor Patañjali (2.-4. Jh. n. Chr.) zurückreichen. Die Suche nach dem eigentlichen Selbst durch Meditation steht im Zentrum der praktischen Seite dieser Philosophie. Unabhängig von dem Weg, den wir wählen, ist diese Suche auch für den Menschen von heute von entscheidender Bedeutung für ein gelingendes Leben. Wer sich selbst nicht nahe kommt, wer nicht aus seiner eigenen Mitte heraus lebt, wer nicht mit sich im Reinen ist, der bleibt sich selbst fremdet und wird unzufrieden sein.
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Schaffe Leere bis zum Höchsten! Wahre die Stille bis zum Völligsten!
So beginnt einer der bedeutendsten Abschnitte des „Tao Te King“ (Daodejing) des Laotse. Von diesem Zitat meinte ein Kulturhistoriker, es gebe vielleicht keine weisere Stelle in der ganzen Weltliteratur. Es heißt dort weiter:
„Alle Dinge mögen sich dann zugleich erheben.
Ich schaue, wie sie sich wenden.
Die Dinge in all ihrer Menge,
ein jedes kehrt zurück zu seiner Wurzel.
Rückkehr zur Wurzel heißt Stille.
Stille heißt Wendung zum Schicksal. …“
Der letzte Satz wird auch übersetzt: „Ruhe heißt: Zurückkehren zur Bestimmung.“ Das Sich-leer-Machen von allen weltlichen Gedanken, Verstrickungen und Bindungen, und das Sammeln im Selbst (Meditation) war vor allem in den östlichen Weisheitslehren ein wichtiger Bestandteil einer weisen Lebensführung. Laotse betont in dem Zitat, dass der Mensch durch innere Sammlung zu seiner eigentlichen Bestimmung kommt („Wendung zum Schicksal“) und zum schauenden Betrachter des Weltgeschehens wird.
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Liebe Freunde/innen der Weisheit,
in den letzten Wochen habe ich mehrere Interviews zum gelingenden Leben gegeben. Sie können sie auf folgenden Seiten nachhören:
"Über Glück" (51 min): https://1.ard.de/tee-mit-warum-glueck
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„Wie ich trotz Rückschläge meine negativen Emotionen überwinden konnte“ im Podcast "Mehr Mut zum Glück", Folge 57 (83 min): hier.
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"Altmodisch oder unerlässlich – Brauchen wir heute mehr Disziplin", Hörer fragen Experten, in Deutschlandfunk "Lebenszeit" vom 22.11.2024 (73 min) hier.
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Last not least: Seit einigen Tagen:
In unserem Philosophie-Podcast „Der Pudel und der Kern“ ist eine neue Folge #128 zu hören. Es geht um Zenon von Kition, den Begründer der stoischen Philosophie.
"Ziel des Menschen ist es, ein in sich stimmiges Leben zu führen."
Zenon
Den kostenfreien Podcast und die wichtigsten Informationen dazu finden Sie auf der Website: www.pudel-kern.com
Ferner auf allen Plattformen, auf denen es Podcasts gibt, u.a.:
https://pudelkern.podigee.io/128-zenon
https://open.spotify.com/episode/4lpC4yOaWN9DdJB44TibEm
Wenn Ihnen der Podcast gefällt, empfehlen Sie ihn bitte weiter. Über Anmerkungen und Rückfragen freuen wir uns.
Viel Freude beim Hören!
Herzliche Grüße und eine schöne Vorweihnachtszeit
Ihr
Albert Kitzler
Ich will dir einen Liebestrank verraten ohne Arznei, ohne Heilkräuter, ohne den Zauber irgendeiner Giftmischerin: wenn du geliebt werden willst, so liebe!
Das Zitat stammt von dem Philosophen Hekaton von Rhodos (2. Jh. v. Chr.). Dazu passen die Schlusssätze des berühmten Liedes „Nature Boy” von Eden Ahbez ein. Der Song hat viele Interpreten gefunden. Berühmt ist die Version von Nat King Cole (www.youtube.com). Der Text erzählt von der Begegnung mit einem weit gereisten jungen Mann, der etwas merkwürdig ist, „but very wise”. Zum Schluss gibt dieser Junge die wichtigste Erfahrung seiner vielen Reisen preis: „The greatest thing you’ll ever learn, is just to love and be loved in return.” Weisheit ist unvergänglich.
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Denn nur der Weise weiß, wen man lieben soll.
Der Ausspruch wird dem griechischen Philosophen Antisthenes zugeschrieben, einem Schüler des Sokrates. Woran er dabei dachte, ist nicht genau zu sagen. Uns ist nur dieses Bruchstück überliefert, nicht der Kontext. Vielleicht meinte er, dass der Weise in jeder Hinsicht weiß, was gut für ihn ist, also auch in der Liebe. Er hat tiefe Selbsterkenntnis erlangt und damit zugleich eine tiefe Menschenkenntnis. Seine Weisheit wird gerade in zwischenmenschlichen Beziehungen und bei der Wahl der Person fruchtbar werden, von der er meint, dass er sich mit ihr langfristig verstehen und vertragen wird. Aus einer auf gegenseitigem Verstehen aufgebauten Zugewandtheit erwächst Liebe. Das hat die Menschheitsgeschichte in Jahrtausenden bewiesen, in denen Heiraten von den Eltern der Eheleute beschlossen wurden, ohne Rücksicht auf die Gefühle, die die Eheleute füreinander hegten oder auch nicht. Die Liebesheirat ist erst spät aufgekommen.
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Worin der Weise sein eigentliches Wesen sieht, das ist Liebe und Pflicht und Ordnung und Weisheit.
Und weiter heißt es bei dem chinesischen Philosophen Menzius:
„Die wurzeln ihm im Herzen, und die Wirkungen, die sie nach außen hervorbringen, zeigen sich in der milden Heiterkeit seines Gesichts, in der Würde, die man ihm selbst von hinten ansieht, und der ganzen Art seiner Bewegungen. Er braucht seine Bewegungen nicht vorher einzuüben, und doch drücken sie sein Inneres aus.”
In dem Zitat kommt nicht nur zum Ausdruck, dass die Liebe auf der gleichen Stufe steht wie die Weisheit und eng mit ihr verbunden ist. Es wird auch ein schönes Bild gegeben für die Authentizität und das In-sich-Ruhen eines Menschen, der Liebe und Weisheit lebt und umsetzt, was sein Inneres von ihm fordert. Er strahlt diese Einheit mit sich in seinem Gesichtsausdruck und all seinen Bewegungen aus. Das ist das Charisma des Weisen, der gereiften Persönlichkeit.
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Gelebte Liebe ist ein wesentlicher Teil der Lebensweisheit.
So kann folgendes Yoga-Sutra des Patañjali gedeutet werden:
„Die Verwirklichung von Liebe, Mitleid, Heiterkeit und Gleichmut in Bezug auf Freude und Leid, Gutes und Böses (führt zur) Abgeklärtheit des Geistes.”
Der Ausdruck „Abgeklärtheit des Geistes” erinnert an das, was im Allgemeinen unter Weisheit verstanden wird. Denn Weisheit ist eine Form der Klärung des eigenen Geistes, verbunden mit einer entsprechenden Lebensweise. Auch die Worte „Heiterkeit” und „Gleichmut” deuten in diese Richtung, da sie häufig zur Charakterisierung der Weisheit verwendet werden. Statt der vom Übersetzer hinzugefügten Worte „führt zu” würden auch die Worte „folgt aus” Sinn ergeben. Zwischen der Klärung des eigenen Geistes („Erkenne dich selbst!”) und gelebter Liebe, Zuwendung, Heiterkeit und Gelassenheit („Gleichmut”) besteht eine enge Wechselbeziehung.
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Es gibt zwei Arten von Liebe, die voller Leidenschaft und die maßvolle. Nur diese letztere ist beherrschbar und macht keine Angst.
So könnte man folgenden Mythos zusammenfassen, den der griechische Philosoph Kerkidas erzählt:
„Es hat einer gesagt, dass Aphrodites Sohn mit den dunklen Schwingen (der Liebesgott Eros) uns zweierlei Luftströme aus seinen Wangen schickt. ... Der Mensch, auf den aus der rechten Wange sein Mund wohlwollend und freundlich bläst, lenkt furchtlos das Schiff der Liebe mit dem Steuerruder der Mäßigkeit ... Doch wenn (Eros) seine linke Wange betätigt und (auf einen Menschen) einen Orkan, ein tobendes Unwetter der Begierden loslässt, dann hat dieser eine stürmische Überfahrt.”
Für die Griechen, die Lehrer des rechten Maßes, waren unbeherrschbare Leidenschaften etwas Furchterregendes und das Gegenteil von Weisheit. Das griechische Wort für Leidenschaften (páthos) steht für nicht beherrschbare, leidvolle Gefühle. Die positive Bedeutung, die das deutsche Wort „Leidenschaften” hat, hatte das Wort „páthos“ nicht. Es bedeutete in erster Linie Leiden, Schmerz, Krankheit und Unglück.
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Wer niemand Liebe erweist, kann, wie mir scheint, auch bei niemand Liebe finden.
Der Ausspruch stammt von dem griechischen Philosophen Demokrit. Seine Zeitgenossen haben ihn den „lachenden” Philosophen genannt und so erscheint er auch auf späteren bildlichen Darstellungen. Vielleicht kommt das daher, weil es für ihn das Ziel der persönlichen Lebensführung war, einen Zustand heiterer Gelassenheit zu erreichen. Er nannte diesen Zustand auch Wohlgemutheit (griechisch: euthymia) und erreichte darin wohl große Meisterschaft. Zahlreiche Denker der Antike in West und Ost beschrieben mit ähnlichen Formulierungen den Gemütszustand eines Weisen. Er dürfte eng mit der Fähigkeit zu lieben verbunden sein. Denn gelebte Liebe, die weit über die partnerschaftliche Liebe hinausgeht, ist eine ständig sprudelnde Quelle von Lebensfreude.
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Anhänglichkeit an die Nächsten ist Liebe. Dehne dieses Gefühl aus auf die ganze Welt!
Die Übersetzung, der das Zitat entnommen wurde, lautet im Original:
„Anhänglichkeit an die Nächsten ist die Liebe. Achtung vor den Eltern ist die Pflicht. Es handelt sich um nichts anderes, als diese Gefühle auszudehnen auf die ganze Welt.”
Das Zitat stammt von dem chinesischen Philosophen Menzius, einem der bedeutendsten Nachfolger des Konfuzius. Wie kaum ein anderer stellte er die Menschenliebe in das Zentrum seiner einflussreichen Weisheitslehre und praktischen Philosophie. Das Zusammengehörigkeitsgefühl in der Familie und die Verehrung der Ahnen waren nirgendwo so groß wie bei den Chinesen. Dem Ausspruch des Menzius können wir einen Gedanken entnehmen, der sich auch in anderen altchinesischen Texten findet: Die Art und das Maß der Liebe, die wir als Kind in der Familie erfahren, prägt entscheidend unsere Fähigkeit zu lieben und damit unser ganzes Sozialverhalten. In der Ethik gibt es vielleicht keine bedeutendere Weisheit.
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Die Musik beeinflusst den Charakter des Menschen.
Das war die Auffassung des Aristoteles, der darin seinem Lehrer Platon folgt. Das ist auch der tiefere Grund, warum die Musik ein wichtiger Bestandteil der antiken Weisheitslehre in West und Ost war. Weisheit ist nichts Angeborenes. Der Mensch kann sie erlernen. Weiser werden bedeutet dazulernen, sich entwickeln, sich verändern, sich wandeln. Die Musik aber hat die Fähigkeit, den Menschen zu verändern. Sie kann daher eine Hilfe auf dem Weg zur Weisheit sein. Das wollte Aristoteles sagen. Die Musik hatte bei den Griechen eine große Bedeutung. Jeder konnte ein Instrument spielen und „nicht singen zu können galt als Schmach.“ Der Kulturhistoriker Will Durant, von dem dieses Zitat stammt, schreibt weiter: „Wo man die Griechen sieht, da sieht man sie singen.“
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Liebe Freunde/innen der Weisheit,
heute morgen wurde versehentlich ein fehlerhafter Newsletter verschickt. Ich bitte um Entschuldigung. Der richtige folgt hier:
Dann ging er in sein Zimmer und spielte die Zither, um seine Gefühle zu lösen.
Der zitierte Satz findet sich in den „Schulgesprächen“ des Konfuzius, die Reden und Taten des Meisters überliefern. Seine Schüler sollen sie zusammengestellt haben. Konfuzius war ein begeisterter Musiker, spielte zwei Saiteninstrumente und konnte über 300 Lieder auswendig spielen und singen. Er musizierte regelmäßig und wusste, dass diese Übung innere Spannungen abbaut („um seine Gefühle lösen“) und nachhaltigen Einfluss auf die Formung des Charakters und die Grundbefindlichkeit eines Menschen hat. Volker Zotz, ein guter Kenner der fernöstlichen Philosophie, schreibt über die Beziehung des Konfuzius zur Musik:
Ihm „war wichtig, dass seine Schüler selbst ein Instrument spielen. ... Es gehört zum Wesen eines ‚ganzen’ Menschen, dass er singt und ein Instrument spielt. ... Die Musik ist, indem sie harmonisiert, die große Lehrmeisterin im Hinblick auf das Leben des Einzelnen wie für seine soziale Interaktion. … Letztlich geht es um etwas, dass der Meister ‚Musik ohne Töne’ genannt haben soll. Der Mensch, der sich harmonischen Klängen hingibt, wird selbst zur vollendeten Komposition. Er fließt im Einklang mit dem rechten Lauf der Dinge (dao) dahin.“ Das ist es, was wir auch den „guten Fluss des Lebens“ nennen.
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Liebe Freunde/innen der Weisheit,
heute, am 22.11., von 10:08 Uhr bis 11:30 Uhr, gibt es im Deutschlandradio ein Live-Gespräch in der Sendung "Lebenszeit." Ich antworte auf Fragen der Moderatorin und Zuhörer/innen. Der Titel der Sendung lautet:
"Altmodisch oder unerlässlich
Brauchen wir heute mehr Disziplin?"
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Podcast:
In unserem Philosophie-Podcast „Der Pudel und der Kern“ ist eine neue Folge #127 zu hören. Wir führen ein Interview mit dem dreifachen Olympiasieger, zwölfmaligen Weltrekordhalter und heutigen Honorarprofessor Michael Groß zum Thema Optimismus und warum dieser für Michael nicht nur im Sport, sondern im gesamten Leben ein wichtiger Erfolgsfaktor ist.
Das Glück deines Lebens hängt von der Beschaffenheit deiner Gedanken ab.“
Marc Aurel
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Ferner auf allen Plattformen, auf denen es Podcasts gibt, u.a.:
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Wenn Ihnen der Podcast gefällt, empfehlen Sie ihn bitte weiter. Über Anmerkungen und Rückfragen freuen wir uns.
Das Restprogramm für 2024:
Wochenendseminar · "Haus der Weisheit" in Reit im Winkl vom 06.–08. Dezember 2024
Philosophie und Wandern: Die Lebensweisheit Goethes in seinen späten Gedichten
In seinen späten Gedichten bringt Goethe seine tiefsten Lebenserfahrungen in wundervoller Poesie zum Ausdruck.
Dauer: Freitag, 10:00 Uhr, bis Sonntag, 12:30 Uhr
Leitung: Dr. Albert Kitzler
Seminarort: Haus der Weisheit, Unterbichlerstr. 24, 83242 Reit im Winkl
Seminargebühr: Seminargebühr (inkl. Getränke, Obst, Kuchen): 420,- €
Anmerkungen: Unterkunft buchen Teilnehmer/innen selbständig im Ort und Umgebung.
Touristeninformation: www.reitimwinkl.de, Tel. 08640 80020. Einige nahegelegene Unterkünfte finden sich hier.
Anmeldung: E-Mail an massundmitte@gmx.de
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Philosophische Matinee
Unsere nächste philosophische Matinee im Web findet statt am:
Sonntag, den 15. Dezember 2024, 10-12 Uhr: "Laotse"
Laotse war einer der tiefsten Denker des alten Chinas. Sein Buch Tao Te King (Daodejing) ist nach der Bibel das am häufigsten übersetzte Buch.
Die Zugangsdaten lauten:
Beitreten Zoom Meeting
https://us02web.zoom.us/j/87486954113?pwd=LaaQLin8zSrbmX3oimxgA5Unx5mylh.1
Meeting-ID: 874 8695 4113
Kenncode: 289381
Anstelle einer Teilnahmegebühr ist eine Spende willkommen. Da „Maß und Mitte“ ein gemeinnütziger Verein ist, kann die Spende steuerlich abgesetzt werden. Zur steuerrechtlichen Anerkennung reicht der Überweisungsbeleg. Das Spendenkonto lautet:
MASS UND MITTE
Münchner Bank eG
IBAN: DE58 7019 0000 0002 5719 35
BIC: GENODEF1M01
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Es werden nicht mehr als 25 Teilnehmer zugelassen. Die Texte, die wir besprechen wollen, werden zwei Wochen vor dem Termin über den Newsletter zur Verfügung gestellt.
Ich freue mich, mit Ihnen bei einer der Veranstaltung zu philosophieren.
Herzliche Grüße
Ihr
Albert Kitzler
Der Zusammenklang macht den Fluss eines guten Lebens aus.
Das ist der Sinn folgender Stelle bei Konfuzius:
„Man kann wissen, wie ein Musikstück ausgeführt werden muss. Beim Beginn muss es zusammenklingen. Bei der Durchführung müssen in harmonischer Weise die einzelnen Themen herausgehoben werden in fließendem Zusammenhang bis zum Ende.“
Die Musik weist für Konfuzius eine auffällige Parallele zum Leben auf. Die Durchführung einzelner Themen und Melodien innerhalb einer orchestralen Darbietung entspricht einem harmonischen Umgang mit den persönlichen Bedürfnissen und Seelenkräften und deren angemessener Verwirklichung in einem guten „Fluss des Lebens“. Der griechische Philosoph Demokrit spricht von einer „harmonischen Lebensführung“. Das Ergebnis ist das, was wir innere und äußere Ausgeglichenheit nennen. Das Leben ist ein langes Konzert, das jeder Einzelne so gut er kann zu dirigieren hat. In einer Anmerkung zu dieser Stelle schreibt der Sinologe Ernst Schwarz: „Riten und Ritualmusik waren (im alten China) untrennbar verbunden und dienten beide der Formung der Persönlichkeit als soziales Wesen.“
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Der Musiker erreicht keine Harmonie der Töne, wenn sich seine Seele nicht im Einklang mit sich selbst befindet.
In einem klassischen Buch über den Bushido, den Ehrenkodex der Samurai, lesen wir über die musikalische Ausbildung der Mädchen aus Samurai-Familien Folgendes:
„ … die Musik sollte die Mußestunden ihrer Väter und späterer Gatten verschönern. Man unterrichtete sie also nicht um der Technik willen, sondern um der Kunst an sich. Das eigentliche Ziel war die Reinigung des Herzens und man nahm an, dass keine Harmonie der Töne erreicht werden könne, wenn nicht die Seele der Spielerin sich im Einklang mit sich selbst befände. Maßgebend ist auch hier die Idee, die schon die Ausbildung der jungen Samurai-Männer bestimmte, dass künstlerisches Talent stets dem moralischen Wert der Person (Weisheit) dienen soll. Also verlangte man ausreichend Tanzmusik, um dem Leben Mut und Glanz zu verleihen, niemals jedoch, um auf diesem Weg … Extravaganz zu befördern.“
Die patriarchalische Haltung, die in den ersten Sätzen durchklingt, ist kultur-historisch bedingt. Jede Epoche, auch unsere gegenwärtige, hat Eigenheiten, die in den Folgeepochen als falsch, rückständig und überholt angesehen werden. Für den Ausdruck „dem moralischen Wert der Person dienen“ könnten wir auch sagen: der „Bildung der Persönlichkeit dienen“. Die Wechselwirkung und innere Verwandtschaft von Ästhetik und Ethik war auch in der klassischen Philosophie der Griechen ein wichtiges Thema. Die „gute Seele“ war auch die „schöne Seele“ und umgekehrt.
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Die Musik ist etwas Ernstes, Heiliges, das die Gefühle des Menschen reinigt.
In dem chinesischen Weisheitsbuch I Ging (Yijing, Buch der Wandlungen) heißt es zu dem Bild des 16. Doppelzeichens („Begeisterung“):
„Der Donner kommt aus der Erde hervorgetönt:
das Bild der Begeisterung.
So machten die alten Könige Musik,
um die Verdienste zu ehren …“
Der Übersetzer Richard Wilhelm kommentiert die Stelle wie folgt:
„Wenn der Donner, die elektrische Kraft, zu Beginn des Sommers wieder aus der Erde hervorgerauscht kommt und das erste Gewitter die Natur erfrischt, so löst sich eine lange Spannung. Erleichterung und Freude greifen Platz. Ähnlich besitzt die Musik die Macht, die Spannung im Herzen, der dunklen Gefühle Gewalt zu lösen. Die Begeisterung des Herzens äußert sich unwillkürlich im Laut des Gesanges, in Tanz und rhythmischer Bewegung des Körpers. Von alters her wurde die begeisternde Wirkung des unsichtbaren Klanges, der die Herzen der Menschen bewegt und vereint, als Rätsel empfunden. Die Herrscher benützten diese natürliche Neigung zur Musik. Sie erhöhten und ordneten sie. Die Musik galt als etwas Ernstes, Heiliges, sie sollte die Gefühle der Menschen reinigen …“
„Die Gefühle reinigen“ bedeutet, die Seele von negativen, belastenden und leidvollen Affekten wie Angst, Zorn, Ärger, Neid, Hass, Eifersucht, Missgunst, Habgier, innere Unruhe etc. befreien. Wilhelm spielt hier auf einen berühmten Ausspruch des Aristoteles an, wonach die klassische griechische Tragödie dadurch, dass sie beim Zuschauer eine innere Erschütterung und Affekte von Mitleid und Furcht, Rührung und Schauder hervorruft, dessen Gefühle „reinigen“ solle (gr. katharsis=Reinigung). Eine ähnliche reinigende Wirkung kann der Musik zukommen.
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Dichtung und Musik machen weiser und sanfter.
Bei dem japanischen Zen-Meister und Fürstenberater Muso Soseki (1275-1351) lesen wir:
„Dichtung und Musik sind zwar zwei verschiedene Gattungen, aber sie zähmen beide das Böse im Herzen der Menschen und machen weiser und sanfter. Heutzutage betreibt man sie jedoch als bloße künstlerische Fertigkeiten und lässt selbstbezogenen Ehrgeiz in sich aufkommen. Damit geht die verfeinerte Kunst verloren und endet im Trivialen.“
Wir sollten einen tieferen Zugang zu Dichtung, Musik oder einer anderen Kunst suchen und uns bemühen, sie achtsam zu praktizieren, bewusst zu pflegen und zu genießen. Sie dienen nicht (nur) zur Unterhaltung, sondern ernsthaft betrieben (auch) zur Pflege und Reinigung des eigenen Seelenlebens. Sie fördern das natürliche Bestreben eines jeden Menschen, stimmig zu leben, seine Gefühle, Gedanken, Werte, Begierden und Anschauungen zu harmonisieren und mit sich selbst ins Reine zu kommen, indem innerer Zwiespalt und seelische Konflikte aufgehoben werden. Die alten Inder, die tief schauende Psychologen waren, nannten das in den Upanishaden: „die Knoten des Herzens lösen“.
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Pythagoras beschwichtigte seine Gemütserregungen durch die Leier.
Das berichtet Seneca über diesen großen Denker aus der Frühzeit der griechischen Philosophie (6. Jh. v. Chr.). Seneca fährt fort:
„Wer aber weiß nicht, dass, wie einerseits Zinken (Blasinstrument) und Trompeten Aufregungsmittel sind, so andererseits gewisse Sangesweisen Besänftigungsmittel zur Beruhigung des Geistes?“
Musik kann „aufregen“, aber auch die Seele und „den Geist beruhigen“. Über die Sinne und körperlichen Funktionen, die beim Hören von Musik und beim Musizieren mitschwingen, wirkt sie auf die elektromagnetischen Schwingungen im Gehirn, die wiederum die Produktion belebender Botenstoffe auslösen. Auf diese Weise führt die Musik zu Wohlbefinden, zu einer Stärkung des Immunsystems und zur schnelleren Genesung von Krankheiten. (Pythagoras wird nachgesagt, er habe durch Musik Krankheiten geheilt.) Musik zielt daher auf dasselbe wie das antike Weisheitsdenken insgesamt: auf innere Ausgeglichenheit, auf Stimmigkeit in sich selbst, auf einen harmonischen Seelenzustand. Sie bewirkt körperlich, was philosophisches Denken auf geistiger Ebene anstrebt, wenn es durch ein Verstehen von Ich und Welt die Gedanken harmonisiert und von Widersprüchen reinigt und so zu einem „kohärenten“, in sich stimmigen Verstehen des Ganzen führt. Die Seelenruhe aber war für viele Weise der Antike in West und Ost eines der wesentlichen Ziele eines gelingenden Lebens. Seelenruhe ist hier nicht als Emotionslosigkeit, Trägheit oder Gleichgültigkeit zu verstehen, sondern als Geborgenheit im Innern, Leidfreiheit, Ungestörtheit und Unangreifbarkeit, gleichzeitig aber als eine lebendige, in sich bewegte und dynamische Ruhe, aus der heraus sich eine kräftige äußere Aktivität und Produktivität entfalten kann.
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Die beste Philosophie ist diejenige, welche die Seele von Lust und Leid befreit.
Als Alexander der Große auf seinem langen Feldzug Indien erreichte, stieß er auf Yogis, die in den Wäldern lebten und meditierten. Weil sie keine Kleider trugen, nannten die Griechen sie „Gymnosophisten” (nackte Weise). Alexander wollte wissen, was sie lehrten. Onesikritos, den er zu den Yogis geschickt hatte, berichtete:
„Was er (Mandanis, der weiseste unter den angetroffenen Yogis) sagte, zielte auf Folgendes ab: Die beste Philosophie ist diejenige, welche die Seele von Lust und Leid befreit. Leid (griech. lype = Schmerz, Unglück) und Leiden (griech. ponos = Arbeit, mühsame Anstrengung) sind nicht dasselbe: das eine ist schädlich, das andere gut für uns. Man trainiert den Körper dahin, dass ihm Anstrengungen nichts ausmachen, damit das Denken stärker wird ... Spricht man bei euch Griechen auch solche Gedanken aus?”
Onesikritos bejahte die Frage und zitierte Pythagoras, Sokrates und Diogenes, die Ähnliches gesagt hatten. Darauf erwiderte Mandanis:
„Im großen Ganzen sind das recht vernünftige Leute, aber einen Fehler haben sie gemacht: Sie haben die Sitte über die Natur gestellt. Hätten sie das nicht getan, so hätten sie sich nicht geschämt, nackt zu leben, wie ich, und äußerst einfach. Das beste Haus ist das, welches die geringste Einrichtung braucht.“
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Menschen von Charakter, Scharfsinn, Klugheit und Weisheit haben in der Regel lange in Not und Elend gelebt.
Leiden hat auch etwas Positives: Leiden kann uns etwas lehren. Das meinte bereits der griechische Tragiker Aischylos, als er die berühmten Worte sprach: „Aus Leiden lernen”. Der chinesische Philosoph Menzius, von dem das Ausgangszitat stammt, fährt fort:
„Da sind die verlassenen Diener ihres Herrn und die ungeliebten Kinder, die immer in ihrem Herzen auf der Hut sein müssen vor Gefahren und tief in Sorgen und Leid sind: darum bringen sie es zu etwas.”
Dass in jedem Leiden noch ein Sinn zu finden ist, war eine der wesentlichen Überzeugungen von Victor E. Frankl, einem Auschwitz-Überlebenden und Begründer der Logotherapie und Existenzanalyse, der sog. „Dritten Wiener Schule” der Psychotherapie. Tatsächlich können wir in den Biographien zahlreicher bedeutender Dichter, Denker und Künstler heftige Leidensphasen feststellen.
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Der Erleuchtete kennt nicht Tod, nicht Krankheit, nicht Leiden.
Das ist der Sinn der folgenden Stelle aus den altindischen Upanishaden:
„Der Schauende schaut nicht den Tod,
Nicht Krankheit und nicht Ungemach;
Das All nur schaut der Schauende,
Das All durchdringt er allerwärts.”
Der Schauende ist der, dem die Erkenntnis über das Wesen des Menschen und der Welt aufgegangen ist, der die Identität der eigenen Seele (Atman) mit der Weltseele (Brahman) erfahren hat. Er ist der Erleuchtete, der Weise. Alles Äußere berührt seine Seele nicht mehr, ist ihm unwirklich geworden im Verhältnis zu dem, was er in sich erfahren hat, ist bloßer Schein und Trug, „Maya”. Die Seele hat, so die indische Lehre, aufgehört zu leiden und zu erleiden. Sie ist zum teilnahmslosen Betrachter geworden und schaut entzückt auf das ewig sich drehende Rad des Lebens. Tatsächlich ist die weise Lebensführung häufig als ein Weg beschrieben worden, auf dem wir immer weniger haben, immer weniger wollen, immer weniger bedürfen, immer weniger anhaften und festhalten, dafür aber immer mehr innere Freude und Glück am bloßen Sein und Schauen erleben, immer mehr im Hier und Jetzt aufgehen.
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Leiden entsteht, wenn die Harmonie des naturgemäßen Zustands im Körper gestört wird.
In einem platonischen Dialog sagt Sokrates:
„Ich behaupte also, dass, wenn die Harmonie in den lebendigen Wesen sich auflöst, mit diesem Zeitpunkt eine Auflösung des naturgemäßen Zustandes und der Beginn von Schmerzen sich einstellt. ... Fügt sie sich aber wieder zusammen und kehrt sie wieder in ihren naturgemäßen Zustand zurück, dann entsteht, wie wir behaupten müssen, Lust.”
Diese Aussage galt gleichermaßen für den Körper wie für die Seele. Der Arzt Hippokrates war der Ansicht, dass die Gesundheit in einem ausgewogenen Verhältnis der vier Körpersäfte bestehe. Platon übertrug diese Vorstellung auf die Seele, unter der er die Gesamtheit von Kräften, Trieben, Begierden, Affekten, Prägungen und Gefühlen verstand. Einige von ihnen stehen untereinander in einem Spannungsverhältnis, bekämpfen sich bisweilen gegenseitig und streiten über die Herrschaft des Ganzen. Er nannte die Seele daher auch ein „vielköpfiges Ungeheuer”. Es gehe darum, diese Kräfte „untereinander und mit sich selbst befreundet zu machen”, d. h. sie in Einklang zu bringen. Dies führe zu innerer Ausgeglichenheit und Seelenruhe, die identisch sind mit seelischer Gesundheit, der Freiheit von Schmerz und Leid und dem Glück des Menschen.
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Das Erleichtern des Leidens muss man aus der Kraft des Leidens heraus meistern.
Der Ausspruch stammt von dem japanischen Philosophen und Neokonfuzianer Miura Baien. In dem Ausspruch „Erleichtern des Leidens“ hätte der griechische Philosoph Epikur das Programm seiner Weisheitslehre und praktischen Philosophie ausgesprochen gesehen. Wer weder körperlich noch seelisch leidet, meinte er, der sei am Ziel seines Weges, denn dann stelle sich eine glückliche und zufriedene Grundstimmung von selbst ein. Unter seelischem Leiden verstanden die antiken Denker jede Beeinträchtigung des Wohlbefindens wie Ärger, Zorn, Sorgen, Ängste, Neid, Eifersucht, Gier, Überforderung, Entfremdung usw. Das Interessante an dem zitierten Ausspruch ist, dass wir in dem Leiden selbst die Kraft suchen sollten, es zu überwinden. Dieser Gedanke geht zurück auf die Lehre Buddhas und steht im Zentrum der Philosophie des vietnamesischen Mönchs Thich Nhat Hanh. Häufig spricht dieser davon, dass wir das Leid „annehmen“, „akzeptieren“ oder „in den Arm nehmen“ sollten. Nur so können wir lernen, mit ihm umzugehen und es zu überwinden. Es gilt, die negative Energie, die im Leiden steckt, aufzunehmen und in eine positive Energie zu verwandeln. Etwas misslingt? Nimm es zum Anlass zu lernen und zu wachsen und es beim nächsten Mal besser zu machen. „Die Lotosblüte wächst und gedeiht aus dem Schlamm heraus“, pflegte er zu sagen.
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Weil sie vor allem das Vergängliche und Bedrückende im Leben sahen, meinten die indischen Weisen, dass alles Leben Leiden bedeutet.
So zum Beispiel in den folgenden Yoga-Sutras des Patañjali, dem grundlegenden Text aller Yoga-Richtungen:
„Aufgrund der Leiden, die durch die Veränderung, Bedrückung und die unbewussten Eindrücke entstehen, und weil die Bewegungen der Kräfte der Natur sich gegenseitig stören, erkennen die unterscheidenden Weisen, dass alles Leid ist.
Da die Verbindungen des Sehenden mit dem Gesehenen (die Wahrnehmung von Begehrlichem) die Ursache des Leidens ist, kann es vermieden werden.”
Wir erkennen hier die Wurzel der indischen Weltabgewandtheit und Meditationslehren, nicht zuletzt auch den Ausgangspunkt der buddhistischen Lehre. Die vielfältigen Verbindungen mit dem Äußeren, sei es auch nur durch die sinnliche Wahrnehmung, werden als Ursache für das Leiden des Menschen angesehen. Sie reizen und wecken Begierden, deren Verfolgung selbst bei einer besonnenen Lebensweise unvermeidlich auch Leidvolles mit sich bringt, wollen wir nicht vollständig auf deren Befriedigung verzichten und das Leben eines Heiligen oder Yogis führen. Es ist die eigene Natur in Form unserer Triebe, Bedürfnisse, Wünsche und Sehnsüchte, die, bei aller Freude und Lust, die uns deren Befriedigung verschaffen, zugleich die Ursache unseres Leidens ist.
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Ich irre von Leiden zu Leiden, denn noch hab ich die Heimat nicht berührt.
Das Zitat stammt aus der Odyssee des Homer und lautet wörtlich:
„Denn noch hab ich Achaia, noch hab ich unsere Heimat
Nicht berührt; ich irre noch stets von Leiden zu Leiden ...”
Die Irrfahrten des Odysseus können als eine große Parabel für den menschlichen Lebensweg zu sich selbst, für die Suche der Seele nach ihrem Selbst, ihrem Ursprung und ihrer Mitte, für die Verwirklichung der eigenen Persönlichkeit mit dem Ziel der Authentizität (Selbstsein), der Autonomie (Selbstbestimmung) und der Autarkie (Selbstgenügsamkeit). Die lange Reise des Odysseus nach seiner Heimat Ithaka wird so zu einer allmählichen Selbstwerdung, zu einer langjährigen Suche mit leidvollen Irrungen, zu einem „Spiegel des Menschenlebens”. Für die Griechen war Odysseus das Ideal eines weisen Menschen. Weisheit aber braucht Zeit und Lebenserfahrung, wie Aristoteles sagt. In dieser Zeit aber sind leidvolle Erfahrungen unvermeidlich.
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Der Weise verringert, was er zuviel hat und vermehrt, woran es ihm mangelt.
Das ist der Sinn folgender Stelle aus dem Tao Te King (Daodejing) des Laotse:
„Des Himmels SINN (Dao), wie gleicht er dem Bogenspanner!
Das Hohe drückt er nieder,
das Tiefe erhöht er.
Was zuviel hat, verringert er,
was nicht genug hat, ergänzt er.
Des Himmels SINN ist es,
was zuviel hat, zu verringern, was nicht genug hat, zu ergänzen.
Des Menschen Sinn ist nicht so.
Er verringert, was nicht genug hat.
Um es darzubringen dem, das zuviel hat.
Wer aber ist im Stande, das, was er zuviel hat, der Welt darzubringen?
Nur der, so den SINN hat.“
Mit „des Himmels SINN“ ist der „rechte Weg“, auch Natur und Bestimmung gemeint, das höchste kosmische und ethische Prinzip der alten Chinesen. Wer ihm zu folgen vermag, ist weise. Die Menschen aber, meint Laotse, erstreben in ihrer Lebensführung entweder zu viel oder zu wenig. Sie vergrößern, von dem sie schon genug haben (z. B. Gier), und vernachlässigen, was sie fördern sollten, weil sie nicht genug davon haben (die Pflege wesentlicher Bedürfnisse, z. B. nach Mitmenschlichkeit). Stets neigen sie zu Über- oder Untermaß. Sie sind in sich nicht ausgeglichen. Diese Einseitigkeit in der Lebensführung ist auch heute noch ein Problem vieler Menschen und die Ursache von körperlicher und seelischer Unausgeglichenheit, Leiden, Unzufriedenheit und Krankheit. Schließlich fordert Laotse diejenigen auf, die viel haben, freigebig zu sein und denen zu geben, die wenig haben.
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Jede Krankheit in den Gliedern ist eine Folge der Unmäßigkeit.
Das lesen wir in dem ägyptischen „Papyros Insinger“. Der Ausspruch zeigt die Nähe von Weisheitsdenken und Gesundheitsregeln. Auch im alten Griechenland entwickelte sich das Weisheitsdenken aus Gesundheitsregeln und wurde stets in einem psychosomatischen Zusammenhang gesehen: Das seelische Wohlbefinden beeinflusst das körperliche und umgekehrt. Die Grundsätze zur Herstellung und Bewahrung der körperlichen und seelischen Gesundheit weisen Ähnlichkeiten auf.
Die Verwandtschaft von ägyptischem und griechischem Weisheitsdenken beruht nicht nur auf der Universalität von Weisheit. Zahlreiche griechische Denker der Antike unternahmen Bildungsreisen nach Ägypten, um von dem Wissen und der Weisheit dieser alten Kultur zu lernen. Die zitierte Stelle lautet im Zusammenhang:
„Wer sich mit Brot zu sehr sättigt, muss mit einem Leiden ins Bett gehen. Wer sich zu viel mit Wein sättigt, muss mit Katzenjammer ins Bett gehen. Jede Krankheit in den Gliedern ist eine Folge der Unmäßigkeit. Die beste Waffe des Arztes ist das Fernhalten dieser Krankheit.“
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Dem Gewinn ein Maß zu setzen tut Not!
Wenn wir an die Auswüchse der globalen Marktwirtschaft unserer Zeit mit ihrem Wachstumsideal und den negativen Konsequenzen auf das Weltklima denken, möchte man uns allen und den Verantwortlichen nichts näher legen als dieses alte Wort des griechischen Dichters Pindar (6./5. Jh. v. Chr.). Im Zusammenhang lautet die Stelle:
„Dennoch ersehnen wir
Manches Werk
Und geben uns selbstvertrauenden
Planungen hin.
Denn unsre Glieder
Liegen in Banden
Verwegener Hoffnung,
Und fern sind die Quellen
Klugen Bedenkens.
Dem Gewinn ein Maß
Zu setzen tut not;
Doch heftiger stachelt
Die Torheit uns,
das Unerreichbare
sehnend zu wünschen.“
Unser Hoffen, Planen und Streben scheint keine Grenzen zu kennen. Die Weisheit opfern wir „verwegenen Hoffnungen“ auf immer höher, weiter und schneller. Wir haben jedes Maß verloren. Ein jähes Erwachen scheint unausweichlich.
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Liebe Freunde/innen der Weisheit,
in unserem Philosophie-Podcast „Der Pudel und der Kern“ ist eine neue Folge #125 zu hören. Die Folge heißt "Lebensweisheiten 4" und beschäftigt sich mit bedeutungsvollen Sätzen aus der Weltliteratur.
„Für alle ist die Bildung der Persönlichkeit die Wurzel.“ (Liji)
Den kostenfreien Podcast und die wichtigsten Informationen dazu finden Sie auf der Website: www.pudel-kern.com
Ferner auf allen Plattformen, auf denen es Podcasts gibt, u.a.:
https://pudelkern.podigee.io/125-lebensweisheiten_4
https://open.spotify.com/episode/2JRvggaXtkPaNqHASoYpBT
Wenn Ihnen der Podcast gefällt, empfehlen Sie ihn bitte weiter. Über Anmerkungen und Rückfragen freuen wir uns.
Das Restprogramm für 2024:
Wochenendseminar · "Haus der Weisheit" in Reit im Winkl vom 15.–17. November 2024
Philosophie und Wandern: Zen - Philosophie und Praxis
Der Zen-Buddhismus ist eine der traditionsreichsten und bedeutendsten Richtungen des Buddhismus.
Dauer: Freitag, 10:00 Uhr, bis Sonntag, 12:30 Uhr
Leitung: Dr. Albert Kitzler
Seminarort: Haus der Weisheit, Unterbichlerstr. 24, 83242 Reit im Winkl
Seminargebühr: Seminargebühr (inkl. Getränke, Obst, Kuchen): 420,- €
Anmerkungen: Unterkunft buchen Teilnehmer/innen selbständig im Ort und Umgebung.
Touristeninformation: www.reitimwinkl.de, Tel. 08640 80020. Einige nahegelegene Unterkünfte finden sich hier.
Anmeldung: E-Mail an massundmitte@gmx.de
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Wochenendseminar · "Haus der Weisheit" in Reit im Winkl vom 06.–08. Dezember 2024
Philosophie und Wandern: Die Lebensweisheit Goethes in seinen späten Gedichten
In seinen späten Gedichten bringt Goethe seine tiefsten Lebenserfahrungen in wundervoller Poesie zum Ausdruck.
Dauer: Freitag, 10:00 Uhr, bis Sonntag, 12:30 Uhr
Leitung: Dr. Albert Kitzler
Seminarort: Haus der Weisheit, Unterbichlerstr. 24, 83242 Reit im Winkl
Seminargebühr: Seminargebühr (inkl. Getränke, Obst, Kuchen): 420,- €
Anmerkungen: Unterkunft buchen Teilnehmer/innen selbständig im Ort und Umgebung.
Touristeninformation: www.reitimwinkl.de, Tel. 08640 80020. Einige nahegelegene Unterkünfte finden sich hier.
Anmeldung: E-Mail an massundmitte@gmx.de
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Philosophische Matinee
Unsere nächste philosophische Matinee im Web findet statt am:
Sonntag, den 15. Dezember 2024, 10-12 Uhr: "Laotse"
Laotse war einer der tiefsten Denker des alten Chinas. Sein Buch Tao Te King (Daodejing) ist nach der Bibel das am häufigsten übersetzte Buch.
Die Zugangsdaten lauten:
Beitreten Zoom Meeting
https://us02web.zoom.us/j/87486954113?pwd=LaaQLin8zSrbmX3oimxgA5Unx5mylh.1
Meeting-ID: 874 8695 4113
Kenncode: 289381
Anstelle einer Teilnahmegebühr ist eine Spende willkommen. Da „Maß und Mitte“ ein gemeinnütziger Verein ist, kann die Spende steuerlich abgesetzt werden. Zur steuerrechtlichen Anerkennung reicht der Überweisungsbeleg. Das Spendenkonto lautet:
MASS UND MITTE
Münchner Bank eG
IBAN: DE58 7019 0000 0002 5719 35
BIC: GENODEF1M01
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Es werden nicht mehr als 25 Teilnehmer zugelassen. Die Texte, die wir besprechen wollen, werden zwei Wochen vor dem Termin über den Newsletter zur Verfügung gestellt.
Ich freue mich, mit Ihnen bei einer der Veranstaltung zu philosophieren.
Herzliche Grüße
Ihr
Albert Kitzler
Wer in Fülle und Leere das rechte Maß wahrt, der kommt ans Ziel.
Das ist der Sinn folgender schwieriger Stelle bei Konfuzius:
„Wer sich selbst mindert, wird gemehrt werden. Wer sich selbst mehrt, wird zerbrochen werden … Nicht die Mehrung des Sinns (Dao, Tao, der „rechte Weg“) ist damit gemeint. Je mehr der Sinn gemehrt wird, desto mehr wird das Ich gemindert. Wer nach Wissen strebt, mindert seine Selbstsucht, um, leer geworden, von andern zu nehmen; auf diese Weise kann er Fülle und Weite erreichen. Der Weg (Dao, Tao) des Himmels ist es, dass, wenn etwas vollendet ist, es sich wandelt. Dass etwas auf dem Gipfelpunkt der Fülle lange verweilen könnte, ist noch nie vorgekommen … Wer das rechte Maß herzustellen weiß in der Fülle und Leere, der ist nicht voll von sich selbst, darum vermag er Dauerndes zu leisten.“
Wer dem „rechten Weg“ (Dao) folgt, vermindert seine Selbstsucht und wird insofern „leer“, als er seine „egoistischen“, rein selbstbezogenen Wünsche, Ziele und Zwecke aufgibt. Andererseits erlangt er dadurch auch „Fülle“, „vollendet“ seine Bestimmung (Dao), indem er für Wertvolles, das seinem Wesen gemäß ist, wach und offen ist. Er verbindet seine Lebensweise („rechter Weg“) mit dem Wandel der Dinge, der Natur, des Kosmos („Weg des Himmels“, Dao). Er lebt „naturgemäß“, wie es die Stoiker formulierten. Das gibt ihm Kraft und Energie, um Bedeutendes zu leisten, sei es auch nur im Rahmen seines persönlichen Lebensumfelds. Aber auch das ist schon viel.
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Der Stamm, der größer als sein rechtes Maß ist, von dem wird das Zuviel weggeschnitten.
In einem ägyptischen Papyros (sog. Papyros Insinger) heißt es:
„Sage nicht: ‚Es geht mir gut’, indem du dabei das Schicksal, das in dir steckt, vergissest. Der Gottlose, der im Vertrauen auf die eigene Kraft hochmütig ist, dem bringt seine Gesinnung Schaden. Der Stamm, der größer als sein rechtes Maß ist, von dem wird das Zuviel weggeschnitten. Das Wasser, das sein Ebenmaß überschreitet, wird auf dem Feld entleert. Der Wind, der stärker als sein Ebenmaß ist, bringt die Schiffe zum Scheitern.
Alles, was gut und ebenmäßig ist, ärgert seinen Herrn nicht. Alle Dinge, die das Ebenmaß halten, sind schön, alle Dinge, die größer als ihr Ebenmaß sind, gehen zugrunde. Der große Gott (der Weisheit), Thot, hat seine Waage gesetzt, um damit Gleichgewicht auf Erden zu schaffen. Er versteckt sein Herz im Fleisch, damit sein Herr gleichmäßig (ausgeglichen) sei. Ist der Weise nicht gleichmütig, reicht sein Wissen nicht aus.“
In verschiedenen Varianten wird hier die Verletzung des richtigen Maßes, das Über- oder Untermaß, als Ursache für ein Scheitern hingestellt und das rechte Maß als die innere Ordnung der Welt erkannt. Nach dem ersten Absatz gilt dies auch für die Überheblichkeit (Hybris), das Sich-über-sich-selbst-Hinausheben. Dass der Gott der Weisheit „sein Herz im Fleisch versteckt“ kann bedeuten, dass das Gespür für das rechte Maß in Fleisch und Blut übergehen, mithin Intuition werden soll. Der letzte Satz besagt, dass das Maßhalten wie alle Weisheit im Wissen und in der Erkenntnis gründet.
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Wahre die richtige Mitte; solch Maß ist in allem das Beste.
Die Aufforderung, in allem Maß und Mitte zu wahren, ist in den Weisheitslehren aller antiken Kulturen fest verankert. Bei keinem Volk aber hatte dieser Grundsatz er eine so große Bedeutung wie bei den Griechen. Die Wahrheit und Weisheit dieser Erkenntnis ist bis heute ungebrochen. Das Zitat ist ein sehr frühes Zeugnis aus einer Zeit, in der ein noch von Mythen geprägtes Denken allmählich in ein rationales Denken überging. Es stammt aus einem der ersten Lehrgedichte auf griechischem Boden. Es heißt „Werke und Tage“. Sein Verfasser war der Dichter und Landwirt Hesiod (um 700 v. Chr.). Dass die Mitte das richtige Maß bezeichnet, finden wir 300 Jahre später bei Aristoteles wieder als Wesensbestimmung aller Tugend. Dieser sah das richtige, tugendhafte Verhalten darin, dass es in der Mitte zwischen den Extremen des Zuviel und Zuwenig zu finden sei.
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Bei allem, was der Mensch tut, sollte er eine Waage bei sich haben. Sonst täuscht er sich im Hinblick auf das Gewicht der Dinge.
Die alten Chinesen waren mindestens ebenso tiefe Denker wie die Griechen und Inder. Bedingt durch ihr Schriftzeichensystem philosophierten sie allerdings mehr in Bildern als in Begriffen. Ein Beispiel dafür gibt folgendes Zitat des bedeutenden Philosophen Xunzi, das sich mit den Irrtümern beim Maßhalten beschäftigt:
„Darum muss der Mensch bei allem, was er tut, immer und überall zu wägen wissen, als trüge er eine Waage bei sich. Ist die Waage ungenau, so mag die Seite, wo Schweres hängt, emporschnellen, so dass man meinen könnte, es sei leicht, indes die Seite, wo Leichtes hängt, hinabsinkt, so dass man es für gewichtig hält. So täuscht sich der Mensch im Hinblick auf das Gewicht der Dinge. Ist aber die Waage des wägenden Verstandes ungenau, so mag sich sehr wohl hinter dem wünschenswert Erscheinenden Unheil verbergen und doch für ein Glück gehalten werden; und ebenso mag sich hinter verabscheuungswürdig Erscheinendem Glück verbergen, indes man Unheil darin wittert. So täuscht sich der Mensch im Hinblick auf Glück und Unheil.”
Weisheit bedeutet, in allem das rechte Maß zu treffen. Dieses aber bestimmt die Waage des wägenden Verstandes, die ständig geprüft und gegebenenfalls nachjustiert werden muss.
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Wenn du dem Leid entgehen willst, lebe einfach.
Der chinesische Philosoph Zhuangzi erzählt von einem Gespräch zwischen einem Weisen und dem Fürsten von Lu, der sich darüber beklagt, dass er trotz Befolgung aller heiligen Riten „dem Leid nicht entgehen“ könne. Der Weise antwortet ihm mit bedeutungsvollen Worten:
„Ihr Fell ist es, das Sie ins Unglück bringt. Ist nicht das Reich Lu das Fell Eurer Hoheit? Ich würde wünschen, dass Eure Hoheit sich entkleidet und dieses Fells entrate (auf das Fell verzichtet), das Herz besprenge, die Begierden abtöte und wandere nach den Gefilden jenseits der Menschenwelt! ... das Volk dort ist einfältig (einfach) und gerade, ohne Selbstsucht und frei von Begierden. Sie verstehen Dinge zu machen, aber wissen sie nicht aufzuspeichern … Unbekümmert dem Zug des Herzens folgend wandeln sie und treffen doch das große Rechte …
So machet Selbstlosigkeit und Entsagung zu eurem Wagen! ... Verringert euren Aufwand, beseitigt eure Begierden … Wer Menschen besitzt, kommt in Verwicklung; wer von Menschen besessen wird, kommt in Betrübnis. … Und ich möchte eure Verwicklungen lösen und euch von der Betrübnis heilen, also dass ihr allein mit dem SINN (Dao, der rechte Weg) wandelt ins Reich des großen Nichts.“
Unter dem „Reich des großen Nichts“ kann man die Geborgenheit im Innern verstehen, die sich durch Konzentration auf die inneren Werte und die Natürlichkeit des eigenen Seins befreit hat von einem Anhaften an der Welt und leer geworden ist von allem Wollen, Berechnen und Planen, das auf Äußeres gerichtet ist („Nichts“, „jenseits der Menschenwelt wandern“).
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Liebe Freunde/innen der Weisheit,
unser Buch „Der Pudel und der Kern. Philosophie für den Alltag und ein gutes Leben“ von Albert Kitzler und Jan Liepold hat es in der ersten Verkaufswoche in die Bestsellerliste des Börsenvereins des deutschen Buchhandels geschafft (Sachbuch). Es kann in allen Buchhandlungen gekauft oder über Onlineshops bestellt werden.
Wie alle Bücher von Albert Kitzler kann auch dieses Buch direkt über massundmitte@gmx.de bestellt werden. Wir senden es Ihnen dann mit Autorensignatur zu. Die Portokosten trägt der Besteller. Ins Ausland senden wir Bücher ab einer Bestellung von mindestens 3 Exemplaren.
Wir freuen uns über jede Rezension oder Bewertung.
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In unserem Philosophie-Podcast „Der Pudel und der Kern“ ist eine neue Folge #123 zu hören. Es geht um "Akzeptanz" und wie wichtig es ist, das Unabänderliche anzunehmen, sich andererseits aber dort nicht zu verbiegen, wo die eigenen Haltungen und Werte auf dem Spiel stehen.
Herr, gib mir die Gelsassenheit, die Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann ..."
Aus dem sog. "Gelassenheitsgebet"
Den kostenfreien Podcast und die wichtigsten Informationen dazu finden Sie auf der Website: www.pudel-kern.com
Ferner auf allen Plattformen, auf denen es Podcasts gibt, u.a.:
https://pudelkern.podigee.io/123-akzeptanz
https://open.spotify.com/episode/0S4OfZiCnACHdz6DuT4uG1
Wenn Ihnen der Podcast gefällt, empfehlen Sie ihn bitte weiter. Über Anmerkungen und Rückfragen freuen wir uns.
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Philosophisches Webseminar für Kinder und Jugendliche
Am kommenden Sonntag, den 03. November 2024, findet wieder ein Webseminar für Kinder und Jugendliche statt. Das Thema ist "Perspektivwechsel - Dinge aus einer anderen Perspektive sehen".
Für Jugendliche (Altersgruppe 13 bis 18 Jahren)
Sonntag, 03. November 2024, 09:30-10:45 Uhr
Anhand von kurzen Sinnsprüchen (z.B. "Erkenne Dich selbst!"), die Sie im Anhang finden, sollen Jugendliche in der Altersgruppe von 13 bis 18 Jahren zum Nachdenken über Grundfragen des gelingenden Lebens angeregt werden. Die Veranstaltung "Philosophie für Jugendliche" findet 4 mal im Jahr statt. Die einzelnen Veranstaltungen bauen nicht aufeinander auf, so dass die Teilnehmer/innen jederzeit einsteigen können.
Technische Voraussetzungen: Computer, Tablet oder Smartphone sowie einen Internetzugang
Seminarbeitrag pro TN: 10,- €
Maximale Teilnehmerzahl: 20
Anmeldung: E-Mail an massundmitte@gmx.de
Für Kinder (Altersgruppe 8 bis 12 Jahren)
Sonntag, den 03. November 2024, 11:00-12:15 Uhr
Anhand von kurzen Sinnsprüchen (z.B. "Erkenne Dich selbst!"), die Sie im Anhang finden, sollen Kinder in der Altersgruppe von 8 bis 12 Jahren zum Nachdenken über Grundfragen des gelingenden Lebens angeregt werden.
Technische Voraussetzungen: Computer, Tablet oder Smartphone sowie einen Internetzugang
Seminarbeitrag pro Kind: 10,- €
Maximale Teilnehmerzahl: 20
Anmeldung: E-Mail an massundmitte@gmx.de
Der Seminarbeitrag ist auf folgendes Konto zu überweisen:
MASS UND MITTE
Münchner Bank eG
IBAN: DE58 7019 0000 0002 5719 35
BIC: GENODEF1M01
Die Einwahldaten und die Texte übersende ich nach der Anmeldung einen Tag vor der Veranstaltung per E-Mail. Sollten sich nicht ausreichend viele Kinder/Jugendliche anmelden, werden die beiden Termine auf den einen von 11-12:15 Uhr zusammengelegt.
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Goethes Lebensweisheit - Webseminar
Aus den "Maximen und Reflektionen"
Sein Leben lang suchte Goethe im Besonderen das Allgemeingültige und versuchte, es in kurzen, prägnanten Sätzen festzuhalten. In seiner gewaltigen schriftlichen Hinterlassenschaft finden sich solche Sentenzen an allen Stellen. Über Eintausendvierhundert davon sind in dem Werk "Maximen und Reflexionen" gesammelt. Eine Auswahl wollen wir besprechen am
Samstag, den 02. November 2024, 09:30 h - 18:00 Uhr
Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Die Texte werden etwa eine Woche vor der Veranstaltung zugesandt. Ebenso die Einwahldaten.
Gebühr pro Seminar: 129,- €.
Wie bei allen unseren Veranstaltungen reduzieren wir gerne die Seminargebühr für Interessenten mit geringen finanziellen Mitteln. Bitte senden Sie uns eine E-Mail.
Es gibt zwei Sitzungen am Vormittag à 90 min. und zwei Sitzungen am Nachmittag à 75 min. Es sollten demnach ausreichend Pausen vorhanden sein. Texte und Einwahldaten sende ich eine Woche vor der Veranstaltung zu.
Anmeldungen: Per Formular im Anhang oder per E-Mail an: massundmitte@gmx.de
Herzliche Grüße
Ihr
Albert Kitzler
Liebe Freunde/innen der Weisheit,
in unserem Philosophie-Podcast „Der Pudel und der Kern“ ist eine neue Folge #121 zu hören. Es geht um das Thema "Neuanfang" und wie wichtig im Leben gelegentliche "Häutungen" sind,
„Mut steht am Anfang des Handelns, Glück am Ende.“
Demokrit
Den kostenfreien Podcast und die wichtigsten Informationen dazu finden Sie auf der Website: www.pudel-kern.com
Ferner auf allen Plattformen, auf denen es Podcasts gibt, u.a.:
https://pudelkern.podigee.io/121-neuanfang
https://open.spotify.com/episode/1tHKLtNVAoGu1mKGRKNClh
Wenn Ihnen der Podcast gefällt, empfehlen Sie ihn bitte weiter. Über Anmerkungen und Rückfragen freuen wir uns.
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Webseminar "Goethes Lebensweisheit"
aus den "Maximen und Reflektionen"
Sein Leben lang suchte Goethe im Besonderen das Allgemeingültige und versuchte, es in kurzen, prägnanten Sätzen festzuhalten. In seiner gewaltigen schriftlichen Hinterlassenschaft finden sich solche Sentenzen an allen Stellen. Über Eintausendvierhundert davon sind in dem Werk "Maximen und Reflexionen" gesammelt. Eine Auswahl wollen wir besprechen am
Samstag, den 02. November 2024, 09:30 h - 18:00 Uhr
Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Die Texte werden etwa eine Woche vor der Veranstaltung zugesandt. Ebenso die Einwahldaten.
Gebühr pro Seminar: 129,- €.
Wie bei allen unseren Veranstaltungen reduzieren wir gerne die Seminargebühr für Interessenten mit geringen finanziellen Mitteln. Bitte senden Sie uns eine E-Mail.
Es gibt zwei Sitzungen am Vormittag à 90 min. und zwei Sitzungen am Nachmittag à 75 min. Es sollten demnach ausreichend Pausen vorhanden sein. Texte und Einwahldaten sende ich eine Woche vor der Veranstaltung zu.
Anmeldungen: Per Formular im Anhang oder per E-Mail an: massundmitte@gmx.de
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Neues Buch
Unser Titel-Pudel „Sid“ ist offensichtlich genauso stolz auf das Buch wie wir. Wer sich selbst ein Bild machen will, kann unser Buch „Der Pudel und der Kern. Philosophie für den Alltag und ein gutes Leben“ jetzt vorbestellen und sollte es dann kommenden Dienstag oder Mittwoch im Briekasten haben. Hier der Amazon-Vorbestellungslink: https://www.amazon.de/Pudel-Kern-Philosophie-Alltag-gutes/dp/3959727860
Herzliche Grüße
Ihr
Albert Kitzler
Liebe Freunde/innen der Weisheit,
in der Anlage übersende ich das überarbeitete ausführliche Jahresprogramm 2025. In dem ursprünglich versendeten Programm fehlte der philosophische Urlaub auf Zypern vom 05.-12. April 2025 über die sokratischen Schulen. Er findet in der schönen Anlage "Cyprus Villages" in Tochni nahe Larnaka statt.
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Neuer Podcast
In unserem Philosophie-Podcast „Der Pudel und der Kern“ ist eine neue Folge #120 zu hören. Es geht um "Disziplin" und welche Bedeutung sie für ein gelingendes Leben hat.
„Kein übler Drang des menschlichen Herzens ist so mächtig, als dass dieser nicht durch Disziplin gebändigt werden kann."
Seneca
Den kostenfreien Podcast und die wichtigsten Informationen dazu finden Sie auf der Website: www.pudel-kern.com
Ferner auf allen Plattformen, auf denen es Podcasts gibt, u.a.:
https://pudelkern.podigee.io/120-disziplin
https://open.spotify.com/episode/6A7RuEUd0smwKsJQob761q
Wenn Ihnen der Podcast gefällt, empfehlen Sie ihn bitte weiter. Über Anmerkungen und Rückfragen freuen wir uns.
Herzliche Grüße
Ihr
Albert Kitzler
Liebe Freunde/innen der Weisheit,
am kommenden Sonntag, den 15. September 2024, findet wieder ein kurzes Webseminar für Kinder und Jugendliche statt. Das Thema ist "Angst" und wie wir sie loswerden.
Für Jugendliche (Altersgruppe 13 bis 18 Jahren)
Sonntag, 15. September 2024, 09:30-10:45 Uhr
Anhand von kurzen Sinnsprüchen (z.B. "Erkenne Dich selbst!"), die Sie im Anhang finden, sollen Jugendliche in der Altersgruppe von 13 bis 18 Jahren zum Nachdenken über Grundfragen des gelingenden Lebens angeregt werden. Die Veranstaltung "Philosophie für Jugendliche" findet 4 mal im Jahr statt. Die einzelnen Veranstaltungen bauen nicht aufeinander auf, so dass die Teilnehmer/innen jederzeit einsteigen können.
Technische Voraussetzungen: Computer, Tablet oder Smartphone sowie einen Internetzugang
Seminarbeitrag pro TN: 10,- €
Maximale Teilnehmerzahl: 20
Anmeldung: E-Mail an massundmitte@gmx.de
Für Kinder (Altersgruppe 8 bis 12 Jahren)
Sonntag, den 15. September 2024, 11-12:15 Uhr
Anhand von kurzen Sinnsprüchen (z.B. "Erkenne Dich selbst!"), die Sie im Anhang finden, sollen Kinder in der Altersgruppe von 8 bis 12 Jahren zum Nachdenken über Grundfragen des gelingenden Lebens angeregt werden. Die Veranstaltung "Philosophie für Kinder" findet 4 mal im Jahr statt. Die einzelnen Veranstaltungen bauen nicht aufeinander auf, so dass die Teilnehmer/innen jederzeit einsteigen können.
Technische Voraussetzungen: Computer, Tablet oder Smartphone sowie einen Internetzugang
Seminarbeitrag pro Kind: 10,- €
Maximale Teilnehmerzahl: 20
Anmeldung: E-Mail an massundmitte@gmx.de
Der Seminarbeitrag ist auf folgendes Konto zu überweisen:
MASS UND MITTE
Münchner Bank eG
IBAN: DE58 7019 0000 0002 5719 35
BIC: GENODEF1M01
Die Einwahldaten übersende ich nach der Anmeldung einen Tag vor der Veranstaltung per E-Mail. Sollten sich nicht ausreichend viele Kinder/Jugendliche anmelden, werden die beiden Termine auf den einen von 11-12:15 Uhr zusammengelegt.
Ich freue mich über eine rege Beteiligung.
Beste Grüße
Ihr
Albert Kitzler
Liebe Freunde/innen der Weisheit,
unsere nächste philosophische Matinee im Web findet statt am:
Sonntag, den 28. Juli 2024, 10-12 Uhr: "Buddha"
Die Zugangsdaten lauten:
Zoom-Meeting beitreten
https://us02web.zoom.us/j/83414909092?pwd=nZoztS3maa5pA0r3Rvd3kQQfcwg5qk.1
Meeting-ID: 834 1490 9092
Kenncode: 369548
Anstelle einer Teilnahmegebühr ist eine Spende willkommen. Da „Maß und Mitte“ ein gemeinnütziger Verein ist, kann die Spende steuerlich abgesetzt werden. Zur steuerrechtlichen Anerkennung reicht der Überweisungsbeleg. Das Spendenkonto lautet:
MASS UND MITTE
Münchner Bank eG
IBAN: DE58 7019 0000 0002 5719 35
BIC: GENODEF1M01
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Es werden nicht mehr als 25 Teilnehmer zugelassen. Die Texte, die wir besprechen wollen, werden zwei Wochen vor dem Termin über den Newsletter zur Verfügung gestellt.
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Für Kurzentschlossene!
Es sind noch Plätze frei:
Philosophie und Malen – Kunst und gutes Leben
Seminar im „Haus der Weisheit“, Reit im Winkl, vom 05.-10. August 2024
Mit dem Maler Max Fischer und Albert Kitzler.
Morgens Malen, nachmittags Philosophieren. Es sind weder Vorkenntnisse noch praktische Erfahrungen im Malen erforderlich. Max wird der in jedem vorhandene Kreativität den notwendigen Anstoß geben sowie Anleitungen zur Entfaltung der eigenen Ideen. Die Veranstaltung wird zum dritten Mal durchgeführt. Die Ergebnisse der beiden ersten Seminare waren sehr beeindruckend.
"Jeder Mensch ist ein Künstler", Joseph Beuys
Dauer: Montag, 15:00 h, bis Samstag, 12:30
Seminargebühr: 590,- €
Leinwände, Staffeleien, Pinsel, Farben etc. (werden gestellt): 85,- € pro TN
Unterkunft buchen TN selbständig
Touristinformation: https://www.reitimwinkl.de, Tel. 08640 80020
Anmeldung: Per E-Mail an massundmitte@gmx.de oder Anmeldeformular im Anhang
Mehr zu der Veranstaltung hier.
Ich würde mich freuen, Sie bei der einen oder anderen Veranstaltung begrüßen zu dürfen.
Herzliche Grüße
Ihr
Albert Kitzler